Als Viktor seine Pfeife gestopft, entzündet und gerade angefangen hatte daran zu paffen, ging die die Tür der Spelunke auf und eine Gestalt trat ins Innere. Es war eine Frau; kleiner, aber in etwa so alt wie Nenya, wie man erkennen konnte, als sie die Kapuze ihres Mantels zurückschlug. Ihr Gewand, welches im Kerzenschein einen leichten, rötlichen Schimmer besaß, machte einen schweren, kostbaren Eindruck -nicht so teuer wie das einer Edelfrau, aber auch nicht die Stöffer einer einfachen Magd.
Langsam ließ die Frau ihren Kopf durch den diesigen Schankraum gleiten, bis ihr Blick auf Viktor und Nenya haften blieb. Zielstrebig bewegte sie sich auf die Beiden zu. Jetzt, da sie näher bei ihnen war, konnten sie erkennen, dass sie recht hübsch war (lange, schwarze Haare, verziert mit einer rot eingefärbten Strähne, helle Haut wie kostbares Elfenporzellan), einzig eine großflächige Narbe trübte diese Erscheinung: ihre rechte Gesichtshälfte war überzogen von Furchen und Gräben und wirkte wie das alte Leder eines abgetragenen Schuhes; Ihr rechtes Auge war durch eine milchige Glaskugel ersetzt worden.
An ihrem Tisch angekommen, setzte sie sich ohne Einladung und fragte geradeheraus: „Ihr seid die, die sich Der Drachen nennen, richtig?“ Ihre Stimme war dunkel und rauchig. Sie hatte Viktor angesprochen, ihr Blick fiel aber auf Nenya und verharrte dort.